Geotagging

Geotagging

Das Geotaggen von Fotos ist schon eine feine Sache. Gerade im Urlaub, oder immer dann, wenn man sich in unbekannter Umgebung befindet, ist es sehr aufschlussreich zu wissen, wo ein bestimmtes Bild aufgenommen wurde.
Um eine Verbindung zwischen Kamera bzw. Foto und Geodaten herstellen zu können gibt es verschiedene Möglichkeiten.

GPS-Modul in der Kamera
Moderne Kameras haben oft einen GPS-Empfänger fest eingebaut und speichern die Ortsinformation direkt in den Bildern. Das ist natürlich sehr komfortabel, hat aber den gravierenden Nachteil, dass der GPS-Chip die Akkulaufzeit deutlich verringert. Man kann ihn natürlich deaktivieren, aber dann hat man das Problem, dass er bei Bedarf erst den Satellitenempfang herstellen muss und das kann relativ lange dauern. Für Schnappschüsse also absolut nicht praktikabel.

externer GPS-Empfänger für den Blitzschuh
Für einige Kameras bieten die Hersteller externe GPS-Empfänger als Zubehör an. Die werden dann einfach auf den Blitzschuh gesteckt und speichern die Daten ebenfalls direkt in den Aufnahmen. Die Teile haben meist eine eigene Stromversorgung und belasten den Akku der Kamera nicht zusätzlich. Der Nachteil ist hier aber, dass der Blitzschuh belegt ist. Und ich hab gerade extra nochmal bei Amazon nachgeschaut: das Canon-Teil kostet stolze 274,26 Euronen.

GPS-Funktion des Smartphones
Man kann natürlich auch mit dem Handy den Weg aufzeichnen (Tracking) und diese Daten dann mit den Fotos aus der Kamera per Software zusammenbringen, doch auch hier ist die Akkuleistung des Handys der limitierende Faktor. Einen ganzen Urlaubstag hält der nämlich sicher nicht durch und die Bedienung ist nicht ganz einfach. Es ist aber auf jeden Fall eine gute Notlösung.

manuelles Taggen mittels Software
Bei einer überschaubaren Anzahl an Fotos kann man diese auch manuell mit einer geeigneten Software taggen. Ich kann hier vor allem den kostenlosen Geosetter empfehlen, der auch die Ortsangaben (Ortsnamen) liefert. Das funtioniert hervorragend, ist aber viel Arbeit und man muss genau wissen, wo die Fotos aufgenommen wurden. Das ist aber nach einem langen Fototag im Urlaub meist (eigentlich sicher) nicht mehr der Fall.

GPS-Maus + Lightroom 4 = mein Königsweg
Seit 2007 habe ich eine kleine externe GPS-Maus fast täglich im Einsatz. Bei der Arbeit zeichnet sie zuverlässig die Fahrten auf und am Wochenende meine Fototouren. Das Gerät kostete damals knappe 50 Euro und hat so viele Vorteile, dass ich diese Lösung ganz eindeutig allen anderen vorziehe.

  • Das Gerät ist sehr robust und wetterfest.
  • Es ist mit nur 2 Tasten sehr einfach zu bedienen.
  • Der Speicher ist wirklich ausreichend groß für mehrtägige, auch wochenlange Touren.
  • Man kann besondere Wegpunkte markieren.
  • Es besitzt einen handelsüblichen, wechselbaren Akku, der (in meinem Fall) 8-10 Stunden durchhält. Bei aktuellen Geräten deutlich länger (ca. 32h).
  • Da das Teil aus dem Computerzubehörsortiment stammt kann man es via Bluetooth mit dem Notebook koppeln und hat damit eine vollwertige Navigation auf dem Bildschirm. Hab ich auch schon ausprobiert und es funktioniert super.
  • Mit der mitgelieferten Software kann man die Parameter gut anpassen.
  • Es ist klein, leicht und passt wirklich in jede Tasche.
  • Exportiert werden kann in sehr viele unterschiedliche Formate.
  • Die Tracks können sehr gut ausgewertet werden (z.B über Geschwindigkeits- und Höhenprofile). Gut auch für Jogger, Radfahrer, Stadtbummler, Schwammerlsucher usw. Die Einsatzgebiete sind unbegrenzt.

Zum Schluss noch ein Wort zur Praxis mit den externen GPS-Loggern. Damit sind alle Geräte gemeint, mit denen man einen zurückgelegten Weg aufzeichnen kann, wie z.B. GPS-Mäuse, Handys, Outdoorgeräte und ähnliches. Das derzeit noch universellste Austauschformat für die Tracks nennt sich GPS Exchange Format (GPX). Man muss also die Daten aus dem jeweiligen Gerät mithilfe einer geeigneten (meist beiliegenden) Software in dieses Format konvertieren und dann die Koordinaten aus dieser Datei den Fotos zuordnen. Das geschieht über die Aufnahmezeit. Das GPS-Signal enthält einen Zeitstempel und dieser wird mit der Aufnahmezeit der Fotos abgeglichen. Es ist also wichtig, dass die Kamerazeit relativ genau stimmt. Sollte das nicht der Fall sein, weil man z.B. vergessen hat, von Sommer- auf Winterzeit umzustellen, dann gibt’s auch dafür wieder Software, die diese EXIF-Daten nachträglich korrigiert (z.B. Geosetter und LR).

Lightroom ist seit der Version 4 auch im Umgang mit Geodaten mein absoluter Favorit. Die Zuordnung geht sehr schnell. Man importiert einen Track als GPX-Datei, markiert die Fotos und lässt LR zuordnen. Auch die manuelle Zuordnung geht sehr einfach. Man zieht einfach die jeweiligen Fotos auf die Karte und fertig. Schon kann man in den IPTC-Ortsdaten nach den gewünschten Namen suchen und wird auch fündig 😉

Viel Spaß beim Taggen der Fotos und Auswerten eurer Tracks.