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der Petersfriedhof

Neulich bekam ich einen Tipp von einem Bekannten: den Petersfriedhof in Straubing. Das sei der schönste und stimmungsvollste Friedhof überhaupt. Vor allem bei Nebelwetter.

Gut, Nebel haben wir zur Zeit zwar nicht, aber bei all dieser Corona-Ausgangssperre fällt einem ja irgendwann mal die Decke auf den Kopf. Also hab ich mich am Ostersamstag ins Auto gesetzt und mich auf den Weg nach Straubing gemacht.

Und was soll ich sagen? Das ist wirklich der schönste Friedho, den ich jemals gesehen habe. Ein absoluter Tipp.

Geschichtliches aus der RegioWiki

Der ummauerte Friedhof mit Grabmälern des 14. bis zum 20. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten Friedhofsanlagen im deutschen Sprachraum. Der Kunsthistoriker Hans Karlinger (18821944) urteilte über ihn: „Es wäre müßig, über dieses Paradiesgärtlein etwas zu sagen, denn wer es nicht gesehen, wird daran kaum glauben mögen. Und wer es gesehen, der weiß, daß man den Petersfriedhof, Straubings Schatzbehalter, nicht mit Worten ausschreiben kann.“

Der Petersfriedhof auf dem Platz eines römischen Kastells ist der ehemalige Friedhof von Straubing. 1835 wies die Regierung von Niederbayern erstmals auf die Gesundheitsschädlichkeit des Petersfriedhofes wegen Überfüllung hin. Ein ausführliches Gutachten im Juli 1875 schilderte die drangvolle Enge des Friedhofes. Darin forderte Dr. Karl Laucher als zuständiger Bezirksarzt energisch, „dass der Petersfriedhof zu schließen sei und zwar für Jedermann ohne Unterschied und für immer“.

 

Auf Druck der Regierung, die den Petersfriedhof wegen der Hochwassergefahr, der schlechten Bodenqualität und des Platzmangels für nicht erweiterbar hielt, gab die Kirchenverwaltung und der Stadtmagistrat schließlich im Mai 1877 nach und bestimmte den Michaelsfriedhof zum Zentralfriedhof der Stadt Straubing. 1879 wurde der Petersfriedhof für Begräbnisse geschlossen. Nur 1945 wurde auf dem Petersfriedhof noch einmal die Erde aufgetan zur Beerdigung von Schlesiern, die nach ihrer Flucht im Mai oder Juni 1945 verstorben waren.

Der Friedhof, auf alten Stichen völlig baumlos, wurde der Natur überlassen. Von wenigen gezielt gepflanzten Bäumen abgesehen entwickelte sich ein regelrechter Wildwuchs, der den stimmungsvollen Zauber des alten Friedhofs noch verstärkte.